WEIN VERKOSTER
Extrem typische, herrlich offene und einladende Nase. Noch immer deutlich spürbare amerikanische Eiche und sehr viel Würze. Fast burgundische Fruchtigkeit mit einer tollen Orangenmarmelade. Natürlich ist da auch diese typische Oxidation, die aber weniger dem hohen Alter geschuldet ist, als dem oxidativen Ausbau. Der 64er wurde inzgesamt 9x umgefüllt ( von einem 225L-Fass zum nächsten ) und erst 1971 abgefüllt. Genau dadurch erhalten diese tollen Weine aber eine gewisse Immunität gegen Luft - irgendwann ist das dann auch mal vorbei, aber dieser 64er war noch sehr fit.
Der Gaumen fühlte sich auch durchaus burgundisch an, allerdings mit etwas höherer Säure. Die Tannine sind natürlich eher unauffällig, aber eben noch durchaus vorhanden und schön seidig. Trotz des doch erheblichen Alters ist da immernoch eine gewisse Frische und sanfte Kühle, die die 904 Reservas ( und später Gran Reservas ) miteinander verbindet. Selbst im direkten Vergleich mit dem fantastischen 2005er ( oder dem ebenso fantastischen 2004er ) kann man eine innere Verbundenheit erkennen - einen Wiedererkennungswert, den man bei diesem Altersunterschied außerordentlich selten finden wird.
18,5 + / 20 Punkte
Sven Lockenvitz