Schon ohne Luft entströmt dem Glas ein herrlich intensiver, äußerst vielschichtiger Duft. Man kann deutlich Eiche mit einer Spur Vanille und dezentem Toasting erkennen, aber auch sehr viel rote Beeren und Kirsche. Dazu kommt etwas Eucalyptus oder Minze. Auch andere Kräuter unterstützen den insgesamt eher kühlen Grundcharakter.

Im Mund trinkt sich die 904 derart entspannt, daß es eine reine Freude ist. Der Wein ist im Mund noch etwas kühler, als in der Nase. Gleichzeitig wird er aber auch durch eine feine Süße sehr entspannt. Die Säure ist vielleicht einen Tick niedriger, als in anderen Jahrgängen, wird aber an der Luft etwas prägnanter. Die 904 fließt so seidenweich den Gaumen entlang und trinkt sich momentan so herrlich, daß ich kaum Lust verspüre in länger reifen zu lassen. Andererseits bewies ein kürzlich verkosteter 1975er, wie toll sich dieser Wein entwickeln kann. Die einzig plausible Lösung : Jetzt trinken und nachkaufen zum Lagern. Meine ersten 6 Flaschen sind bereits leer.

19 / 20 Punkte

Sven Lockenvitz