WEIN VERKOSTER
Wirklich bemerkenswert, wie sich die Spätburgunder von Huber innerhalb von 5 Monaten seit meiner ersten Verkostung verbessert haben. Schon im September 2014, war mir klar, dass Huber wieder einmal zu meinen absoluten Favoriten des Jahrgangs gehört. Aber erst bei der zweiten Verkostung im Februar 2015, wurde mir klar, wie groß der Vorsprung wirklich ist. Die Nase ist inzwischen derart intensiv geworden, daß ein direkter Vergleich schwer fällt. Auf immer gleich großem Niveau befindet sich der perfekte Holzeinsatz. So gutes Toasting und damit einhergehende Röstaromen findet man extrem selten. Dazu kommt inzwischen eine überaus passende, sehr kühle Note, die von der etwas erhöhten Mitverwendung der Rappen herrührt. Dadurch wird die kühle, sehr kräutrige Eleganz des Schlossberges noch besser betont.
Auch im Gaumen hat sich in 5 Monaten viel getan. Sowohl die sehr dezente Süße, als auch die Säure haben sich intensiviert und harmonisiert. So einen kühlen und doch druckvollen, hocheleganten Spätburgunder habe ich wahrscheinlich seit dem 2008er Schlossberg, natürlich auch von Huber, nicht mehr probiert.Ich habe 4 Große Gewächse des Jahrgangs 2012 von Huber jeweils 2x probieren können. Schon der vermeintlich kleinste, der Bienenberg, hätte für mich gereicht, um mein Jahrgangsfavorit zu sein. Die anderen 3 sind aber tatsächlich noch Steigerungen. Allerdings gefällt mir, wieder einmal der Schlossberg am besten, also auch noch etwas besser, als der noch legendärere ( und teurere ) Wildenstein. Ich finde ihn zwar etwas leichter aber eben auch unschlagbar elegant. Für mich der beste Jahrgang, seit dem grandiosen 2008er !
19 + / 20 Punkte
Sven Lockenvitz